P. Herbert Douteil CSSp
Reparaturarbeiten an der Transamazônica
Diözese Cruzeiro do Sul / Brasilien

Missionsarbeit am Oberlauf des Amazonas

Kurzbericht vom Zustand der Transamazônica
23.06.2008

"Bereitet dem Herrn den Weg – macht gerade die Pfade – jeder Hügel soll abgetragen und jedes Tal ausgefüllt werden" – daran dachte ich auf der letzten Fahrt, die mich wieder bis zum Tauarí brachte. Ich konnte wieder Fotos vom Zustand der Straße und den Arbeitern machen: Da die Asphaltdecke keinen Untergrund hat, kommt es zu vielen Wasserinfiltrationen. Wenn möglich, werden die Risse noch zugestrichen. Die Arbeiter sind wirklich sehenswert – einen bat ich, dass ich ein Foto von ihm machen könnte, was er gerne gestattete! Viele Risse sind aber schon zu groß, und da sagte ich den Arbeitern, da hülfe kein Anstreichen: "Nein, hier muß der Asphalt aufgehackt und weggeschafft werden", war die Antwort der Männer.

Asphaltstreicher
Asphaltstreicher
Asphaltstreicher
Wenn möglich werden anfängliche Risse in der Asphaltdecke zugestrichen.

Alles geschieht in Handarbeit mit Hacke und Schaufel. Die Asphaltschicht ist ohne Kies gemacht, so dass die Leute die abgeräumten Stücke nach Hause holen und die Zugänge zu ihren Hütten damit auslegen, so dass sie nun auch in der Regenzeit trockenen Fußes nach Hause kommen. Die Hitze ist groß, die Arbeiter sind fleißig, und der Schweiß rann ihnen nur so von der Stirn. Doch werden sie so bald nicht fertig, weil es unendlich viele solcher Löcher gibt! Wenn sie doch einmal an den Beginn der Transamazônica bei der Fähre von Rodrigues Alves kämen und dort noch einmal anfangen würden! Das ist aber wohl nur ein Wunschtraum, und nicht nur von mir! Viele Löcher der vor zwei Jahren asphaltierten Strecke schon geflickt, so gleicht die Straße nun schon einem einzigen Flickenteppich!

Gebrochener Asphalt
Asphaltstreicher
Arbeiter beim Aufgraben des gebrochenen Asphaltes
Arbeiter beim Aufgraben des gebrochenen Asphaltes

Wann wird denn die Asphaltierung bis Rio Branco durchgeführt sein? Wenn man der Propaganda der Regierung glaubt, sollte es schon in diesem Jahr geschehen – die Wirklichkeit sieht aber anders aus. Denn heute erfuhr ich von Dom Luis, dass er gestern mit Orleir Cameli, dem früheren Gouverneur und Straßenbauunternehmer, gesprochen hätte. Dieser hat den Zuschlag für den Ausbau eines Streckenabschnittes von ca. 25 km von insgesamt ca. 70 km zwischen Feijó und Sena Madureira erhalten, den er besuchen wollte. Mit dem Flugzeug sei er bis Feijó geflogen, von dort wollte er mit dem Auto weiterfahren. Doch das sei unmöglich gewesen. Er hätte zwar versucht, mit einem Geländewagen durchzukommen, sei aber sechsmal im Schlamm stecken geblieben. Denn die ersten Kilometer nach Feijó hat ein Unternehmer von Rio Branco, der noch nicht einmal mit den Erdarbeiten begonnen hat. Darum kann auch Orleir seine Maschinen und das Material nicht zu seinem Abschnitt bringen. Wann soll denn die Straße fertig werden? Die Straße sollte offiziell am Freitag durchgehend befahrbar gewesen sein. Die ersten Lastwagen, die durchgekommen waren, habe ich auch schon am Samstag gesehen. Doch wann werden die nächsten kommen? Das kann man ja nicht mit Regierungsbeschluß verordnen, sondern das hängt auch noch vom Wetter ab, wie ich selbst heute wieder erfahren habe.

Asphaltstreicher
Arbeiter beim Aufgraben des gebrochenen Asphaltes
Loch mit Asphaltstrich, zur Vorbereitung auf die Asphaltfüllung
Loch mit Asphaltstrich, zur Vorbereitung auf die Asphaltfüllung
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