Biografia em português
1979 kam ich nach Brasilien. Bischof Heinrich Rüth hatte mich damals eingeladen, einen Fim über die Arbeit der Spiritaner
am Oberlauf des Amazonas zu drehen.
Nach meiner Promotion und wissenschaftlichen Arbeit als Herausgeber mittelalterlicher Schriften in Köln, nach einem Besuch in Cruzeiro do Sul und einer Desobriga, welche ich gemeinsam mit Bischof Rüth machen durfte, hielt es mich nicht mehr in Deutschland. Denn "wegen jener Handschriften, die seit Jahrhunderten unbearbeitet in Bibliotheken lagern, ist bis jetzt wohl noch niemand gestorben. Aber jetzt wird hier in Brasilien jemand gebraucht, der den Menschen zum geistlichen und körperlichen Überleben hilft!" – und dieser Gedanke war wichtiger als alle andere, war die Bestätigung des Rufes Christi:
"Komm und folge mir!"
Bei meinen Besuchen der Menschen in ihren Hütten und Dörfern an den Ufern der Urwaldflüsse entdeckte ich
viel Elend, Krankheit und Not. Daraus entwickelte sich der Grundgedanke aller Hilfen, die in den letzten Jahren entstanden sind: Wir können nicht
alle Menschen besuchen, um ihnen zu helfen. Aber wir können in der Stadt Cruzeiro do Sul - nach dem Sternbild '
Kreuz des Südens' benannt - Möglichkeiten schaffen, den Armen, Notleidenden, Analphabeten, Kranken... zu helfen. Und so entstand eine
Klinik für Augen- und Zahnbehandlung. Es wurden Armenapotheken eingerichtet, Pfarreizentren, in denen die verschiedensten Kurse angeboten werden, angefangen von Babypflege über Ernährungslehre, Hygiene und Mütterschulung bis zu Nähkursen und Physiotherapie, Anbau von Heilpflanzen und Rekultivierung des Urwaldes.
Bei all dem wird der eigentliche Auftrag des Missionars nicht vergessen: die Verkündigung des Evangeliums, der
Botschaft Jesu, die Spendung der Sakramente und die Feier der Eucharistie als Mitte aller Verkündigung.
In diesem Dienst steht auch die
Radioarbeit. Täglich erreichen drei Sendungen und am Sonntag die Übertragung des Hauptgottesdienstes aus der Bischofskirche unzählige Menschen in den Wäldern. Ein Priesterseminar soll garantieren, daß die Kirche unter Indios und Caboclos am Leben bleibt.
Den persönlichen Kontakt zu den Menschen halte ich durch die jährlichen
Flußreisen, die sog. '
Desobriga'. Es sind strapaziöse Reisen für mein Team und mich selbst. Kranke warten auf den Priester, Kinder auf die Schwester, Ehepaare auf den Katechisten...
Das jüngste Projekt führt den wohlklingenden Namen 'Meninho Jesus de Nazare' - '
Jesuskind von Nazareth'- und will sich um
geh-, seh-, hör- und geistig behinderte Kinder bis sechs Jahren kümmern.