Endlich war es so weit – Professora Rosane Vargas von der Katholischen Universität in Rio Grande do Sul und Mitarbeiterin der "Christoffel-Blinden-Mission" kam mehr als 3.000 km zum angekündigten Besuch geflogen, um vom 23. – 25. Mai unseren Mitarbeitern einen Kurs für die Arbeit mit hörbehinderten Kindern zu geben.
Alle 23 Mitarbeiterinnen und die drei Koordinatoren waren zur Stelle, auch waren die Fachkräfte der staatlichen Schule für Behinderte "Padre Alfredo Nuß" (benannt nach unserem Mitbruder, der wenige Tage vor Weihnachten 1978 im Flüsschen Natal ertrunken war) eingeladen.
Zwei volle, für die Teilnehmer anregende, aber auch anstrengende Tage lang arbeitete Rosane, setzte nicht nur ihr Talent der freien, von anschaulichen Gesten unterstützten Rede und des Gesangs, sondern auch die modernen Mittel der mit einem Computer vorbereiteten Lehrstunden ein. Leider konnte sie in den wenigen Tagen nicht mehr tun, als säen – was unsere Mitarbeiter jetzt in die Praxis ihrer täglichen Arbeit mit den zum Glück wenigen hörbehinderten Kindern und Jugendlichen umsetzen können, müssen wir abwarten.
Beeindruckend waren Einstudierung und Vortrag eines Liedes von Erasmo Carlos, welches gleichsam all unsere Tätigkeit des Projektes des "Jesuskind von Nazareth" zusammenfasst und unser Leitlied sein wird – es fehlt lediglich die Anrufung der helfenden Gnade Gottes, die bei uns an erster Stelle steht und auf die wir in diesen Tagen der Vorbereitung auf Pfingsten besonders hoffen. Dieses Lied wird auch von den Betreuern gehörloser Kinder und Jugendlichen in Südbrasilien gesungen, und sein optimistischer Inhalt kann darum den Gehörlosen nur mit sprechenden Gesten vermittelt werden:
Samen von morgen
1. Gestern sagte mir ein Kind beim Spielen, dass das Heute der Samen sei für das Morgen. Hab keine Angst, dass diese Zeit vergehen wird, verzweifle nicht, gib Deine Träume nicht auf.
2. Niemals darfst Du Dich aufgeben, werde mit jedem Morgen neu geboren, laß die Sonne in Deinem Auge leuchten.
3. Glaube an das Leben, Glaube an den Menschen, Glaube an das, was kommt. Wir können alles – wir können mehr – laßt uns das grundlegen, was kommen wird.