P. Herbert Douteil CSSp
Projekt Jesuskind
Diözese Cruzeiro do Sul / Brasilien

Missionsarbeit am Oberlauf des Amazonas

Berichte der Orientadoras (Betreuerinnen)
beim Projekt "Jesuskind von Nazareth"
Cruzeiro do Sul, den 29.3.2005

"Der Liebe ist nichts unmöglich" und wirkt sogar Wunder! Den Beweis für diese Worte aus der Heiligen Schrift finden wir in der Tätigkeit der jungen Frauen, die sich um die behinderten Kinder unseres Projektes des "Jesuskindes von Nazareth" kümmern. Ich habe sie gebeten, ihre Erlebnisse mit je einem der von ihnen betreuten Kindern zu erzählen. Lassen wir sie also zu Wort kommen – jeder Bericht spricht von einem Menschenschicksal, das zum Besseren gewendet wurde:

Cristina da Silva Castro, 01.01.1979 – unverheiratet

Christina mit Francisco
Ich begleite seit drei Monaten Francisco Filho Moraes Silva, der am 16.09.2003 als Sohn von Maria Texeira de Moraes und Fransisco das Chagas da Silva geboren wurde. Als ich mit ihm meine Arbeit begann, wog er vier Kilo, jetzt beträgt sein Gewicht fünf, und er hat sich recht gut entwickelt.

Als Francisco drei Monte alt war, war es ein gesundes und starkes Kind und zeigte keinen Schaden. Alles änderte sich, als er vier Monate alt wurde. Er begann zu husten und war ständig müde. Seine Mutter brachte ihn zum Hospital, und der Arzt stellte Lungenentzündung fest. Er blieb zwölf Tage interniert, musste zur Entfernung von Eiter aus der Lunge operiert werden. Bis zum heutigen Tag leidet er unter jenem chirurgischen Eingriff, blieb verkrüppelt, kann kaum husten und muß deshalb vor jedem grippalen Infekt geschützt werden.

Vonseiten der Regierung hat die Familie keinerlei Hilfe, lediglich das Projekt sorgt dafür, dass ihm weder Medikamente noch ärztliche Untersuchung fehlen. Er nährt sich von Kinderbrei und einem Vitaminzusatz, den die Kinderpastoral ihm allmonatlich zur Verfügung stellt. Außerdem erhält die Familie für ihn ein Lebensmittelpaket vom Heer.

Der Vater des Kindes ist Gelegenheitsarbeiter, hilft bei den Ausgaben der Familie, wenn er einmal etwas verdient, leider aber trinkt er viel. Auch die Mutter kümmert sich nicht viel um das Kind. Im Haus fehlt die Hygiene. Das Haus steht mit vier weiteren kleinen Häuschen auf einem kleinen Grundstück. Doch mithilfe des Projektes kann alles ein wenig besser werden. Denn wir sorgen auch dafür, dass die Familie sich mehr um die Hygiene des Hauses und des Kindes kümmert.

Francisco kann sich weder setzen noch krabbeln. Er bleibt nur in der Hängematte oder auf dem Arm. Doch habe ich die Zuversicht, dass er bei einer weiteren Betreuung eine bessere Lebensqualität erlangen wird. Und schon jetzt ist das Lächeln dieses Kinds für mich der beste Lohn, den ich mir wünschen kann.


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