Ja, so ein Tag, so wunderschön wie heute
Cruzeiro do Sul, Christ-Königs-Sonntag, den 23.11.2008: Solche Tage wie heute erlebt unsere Kirche hier "am Ende der Welt" leider höchstens einmal im Jahr: Drei Diakone konnten von Bischof Mosé zu Priestern geweiht werden!
Die Kathedrale war gut besetzt, als Bischof Mosé und Bischof Ludwig, wir 24 Priester und die vier Diakone kurz nach 8:00 einzogen! Die Lieder waren gut ausgesucht und die ruhig ablaufende Liturgie gut vorbereitet.
Die gefüllte Kathedrale.
Die Diakone Benedito, Cleidinaldo, Gracenir
Es ist immer wieder ergreifend, zu sehen, wenn die Kandidaten sich von den Eltern und Geschwistern verabschieden, zu hören, wenn sie aus der Volksmenge hervorgerufen werden, um das Treueversprechen dem Bischof in die Hände ablegen zu hören: "Ich verspreche..." – wenn wir sehen, wie sie dann während der Allerheiligenlitanei ausgestreckt auf dem Boden liegen – wenn dann der Bischof die Hände auflegt und die Kandidaten weiht, und auch wir Priester ihnen unter stillem Gebet die Hände auflegen – wenn Bischöfe und wir Priester während der deutenden Weiheoration die Hände ausgestreckt halten!
Darauf erhalten die Neupriester ihre priesterliche Kleidung, die hier von den Müttern gebracht und vom Pfarrer der Heimatpfarrei übergeben wird; danach werden die Hände gesalbt und der Kelch als Zeichen der priesterlichen Weihevollmacht überreicht – zum Abschuß der eigentlichen Weihehandlung gibt der Bischof, gefolgt von allen Priestern, den Neugeweihten die Umarmung des Friedensgrußes.
Cleidinaldo: Ich verspreche...
Die Diakone ausgestreckt auf dem Boden.
Von nun an nimmt die Messe scheinbar ihren gewöhnlichen Verlauf – und es ist in Wirklichkeit etwas ganz Besonderes; denn nun stehen die drei neben dem Bischof und feiern ihre erste heilige Messe mit ihm und den priesterlichen Mitbrüdern! Was mag in ihren Herzen und Gedanken in jenem Moment vorgegangen sein? Und was haben wir Priester gedacht, die wir z.T. schon mehr als 40 Jahre dieses Geschenk erhalten und fast täglich haben zelebrieren dürfen??
Erhebung der Gaben bei der ersten konzelebrierten Messe.
Bischof legt die Hände auf.
1. Messe. Erhebung des Kelches.
Cleidinaldo: Salbung der Hände.
Am Ende der Messe gab es eine kleine Überraschung: Dom Mosé wandte sich an seinen Nachfolger, der scheinbar nicht wenig erstaunt war, dass jemand an seinen heutigen 83. Gedenktag überhaupt gedacht hatte – aber er freute sich sichtbar, als wir ihm das "Herzlichen Glückwunsch!" sangen! Dom Mosé überließ ihm auch den Schlusssegen, den Dom Luís sichtlich ergriffen erteilte. Wie oft mag dies noch möglich sein?
Denn in den beiden nächsten Jahren werden wir voraussichtlich keine Priesterweihe haben, weil von den drei möglichen Kandidaten einer erst sein Aufbaustudium zu Ende führen wird, die beiden anderen aber erst das zweite Jahr der Theologie beginnen werden. Wir werden also das tun, was unumgänglich ist, nämlich die Laien noch mehr einsetzen. Die ersten Schritte sind schon getan, denn vorgestern hatten wir am Ende der Priesterexerzitien eine Versammlung, um über die Intensivierung der Kirchlichen Basisgemeinschaften zu sprechen, die wir auch benötigen, wenn im nächsten Jahr die von den Laien getragenen Volksmissionen in den Pfarreien Erfolg haben sollen!
Gracenir: Übergabe des Kelches.
Glückwunsch, Dom Luís, zum 83. Geburtstag.
Maria, Unsere Liebe Frau von der Herrlichkeit, Mutter Gottes und Patronin der Diözese, bitte bei Gott und Deinem Sohn, dem König der Könige, für Hirten und Herde!
Dom Luís gibt den Schlußsegen
