P. Herbert Douteil CSSp
Jesus-Schriftzug am Flussufer
Diözese Cruzeiro do Sul / Brasilien

Missionsarbeit am Oberlauf des Amazonas

Im Westen viel Neues
Cruzeiro do Sul, den 22. September 2009

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Auch hier wird die spiritanische Zukunft immer schwärzer: Inzwischen wurde Pe. Aymar (Gofrand Ngolé Litama - aus dem Kongo) zum Pfarrer von Tarauacá ernannt. Ihre ersten Missionserfahrungen machen dort jetzt die beiden Patres Silvestre Boamah aus Ghana und Inácio Sangueve Pacheco aus Angola - was in Afrika von den Mitbrüdern so mühsam gesät wurde, kann also mit Gottes Gnade hier in Brasilien in unserer großen Diözese Frucht bringen!
Hilfe kam auch aus Spanien: Pe. Fernando Herraiz Muelas hat die Pfarrei Aparecida hier in Cruzeiro do Sul übernommen - unser Provinzial Pe. Orlando Zanovelli scheint nicht wenig stolz zu sein auf diese Neuerwerbungen!

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Nicht untätig ist trotz seiner Behinderung nach einem kleinen Schlaganfall Pe. Carloshenrique Schader: Er steht jenen Menschen bei, die jetzt durch den Bau der neuen, 555 m langen Brücke über den Juruá umgesiedelt werden. Früher hatte Cruzeiro do Sul wegen der vielen auf hohen Stelzen am Ufer und Überschwemmungsbereich in der Regenzeit stehenden Häuser den Beinamen: "Venedig des Acre" - Diese für menschliche Ansiedlungen eigentlich nicht geeigneten Häuser und dieses ganze Stadtviertel werden jetzt verschwinden, die Menschen umgesiedelt. An sich also ein guter Gedanke - wenn nicht die menschlichen Unzulänglichkeiten und die Korruption der Mitarbeiter der Regierung wären, die längst nicht alles für die umzusiedelnden Menschen gedachte Entschädigungsgeld in deren Taschen fließen lassen wollen. Notwendig ist da nicht nur ein geistliches Beistandswort, sondern auch manchmal ein vom Advokaten unterstütztes Machtwort!

Nicht nur als Seelsorger, sondern vielleicht noch mehr als Leibsorger ist Pe. Pedro Bermes in Porto Valter (der früheren Pfarrei von Bischof Rüth und Bischof Herbst) tätig. Die überraschenden Erfolge seiner nicht immer orthodoxen Heilkunst sind kaum alle natürlich zu erklären. - Er predigt nicht nur den Glauben, sondern viele Menschen schenken ihm den Glauben, der Berge versetzen und auch die in Unordnung geratene Natur heilen kann!
Wenig Ruhe kennt Bruder Albert Arns - er kümmert sich nicht nur um den Garten, sondern auch wie immer um alle ausfallenden Maschinen der vielen Schwesternhäuser: Der Dank ist ihm gewiß in vielen Kuchen und Puddings, die auch von anderen bereitwillig gegessen werden!

Obwohl das Projekt des Baus von 40 Häusern, welche durch die Miteinnahmen das ökonomische Fundament der Diözese stärken sollen, jetzt nach dem Stromanschluß und die eigene Wasserversorgung glücklich beendet ist, kennt Pe. Herbert Douteil noch weniger Ruhe als Bruder Albert: Ausbildung von Katecheten und geistliche Betreuung der Jungen im Propädeutikum der Diözese, tägliche Radiosendungen, Besuche in den Kapellengemeinden des Siedlungsgebietes Sª Luzia und bei den Indios, gemeinsam mit Pe. Guilherme Stader die Sorge um die Vorbereitung des "Bauernhofes der Hoffnung" für drogenabhängige Jugendliche und gemeinsam mit den brasilianischen Laienmitarbeitern (und nicht zuletzt mit dem so befreundeten und hilfsbereiten Dr. Biskup aus Neuß) um den Ausbau der Stiftung "Jesuskind von Nazareth".

Endlich soll auch der Prozeß der Übergabe des in 30 Jahren aufgebauten Missionsmuseums "Pe. Alberto Urban" an das Bundesland Acre mit der Veröffentlichung des bebilderten Katalogs zu Ende geführt werden. Dann soll auch die seit zwei Jahren praktisch ausgearbeitete Ausstellung über Leben und Wirken von Bischof Rüth im hiesigen Museum stattfinden und nicht nur sein, sondern allgemein das Wirken der deutschen Mitbrüder der Vergessenheit entreißen.

Unser Seminar ist außer von Pe. Sebastião Bonjour leider nur von zwei Jungen "besiedelt". Auch hier wird es wohl schon im nächsten Jahr eine große Neuigkeit geben, wenn nämlich die Vorbereitungen für die Zusammenarbeit der Distrikte Alto Juruá und Amazônas weiter gehen: Alle Zeichen der Zeit deuten darauf hin, dass diese beiden gemeinsam eine Pfarrei und eine "missionarische Front" in Manaus übernehmen und ausbauen und dass auch dort unsere zukünftigen Mitbrüder ausgebildet werden sollen. So darf dieser Bericht im Telegrammstil also enden mit dem Ausblick:

So Gott will - auch in Zukunft viel Neues im Westen!