Cruzeiro do Sul, den 8.2.2005

"Der Liebe ist nichts unmöglich" und wirkt sogar Wunder! Den Beweis für diese Worte aus der Heiligen Schrift finden wir in der Tätigkeit der jungen Frauen, die sich um die behinderten Kinder unseres Projektes des "Jesuskindes von Nazareth" kümmern. Ich habe sie gebeten, ihre Erlebnisse mit je einem der von ihnen betreuten Kindern zu erzählen. Lassen wir sie also zu Wort kommen – jeder Bericht spricht von einem Menschenschicksal, das zum Besseren gewendet wurde:

Fabiana Ferreira da Silva, 25.04.1983 – unverheiratet und ohne Kinder,
spricht in ihrem Bericht mit Ana Clara und erzählt über ihre Entwicklung:

"Meine liebe Ana Clara, Du weißt, dass ich unverheiratet bin und selbst kein Kind habe, aber wie ein eigenes Kind bist Du für mich, Ana Clara. Wir wissen, Du hast das Down-Syndrom oder "Mongolismus". Ich betreue Dich seit Mitte Juli des letzten Jahres und habe immer dabei gedacht: "Alles was man tut, soll man gut machen...", und zu meiner übergroßen Freude blieb der Erfolg nicht aus. Zu Beginn warst Du fast wie tot: Wohin man Dich legte, da bliebst Du unbeweglich liegen und nahmst an nichts teil. Jetzt hast Du Dich völlig verändert, bist lebendig und zeigst durch Deinen Gesichtsausdruck, wie glücklich Du bist. Du kriechst, beginnst einzelne Worte zu sprechen, kannst alleine stehen und fängst an, einzelne Schritte zu tun. Für mich ist es ein unglaubliches Erlebnis, sagen zu dürfen, dass Du nur durch meine Mitwirkung diese Entwicklung nehmen konntest – welche Freude auch für Deine Familie, die niemals geglaubt hatte, dass dies möglich wäre. Zugleich bin ich aber auch ein wenig traurig. Denn wenn Du jetzt wirklich alleine laufen und Dich betätigen kannst, werden wir Dich aus dem Projekt entlassen – ich werde zwar ein Kind verlieren, liebe Ana Clara, aber wissen, dass ich Dich für ein fast normales Leben vorbereitet habe. Und unsere Freundschaft wird nie aufhören!"