Meine Lieben alle daheim, Euch auch in diesem Monat wieder einen herzlichen Gruß - möge der Herr uns helfen, den so bedrohten Frieden wiederzufinden - ER, der sein Leben für uns dahingegeben hat, damit wir es erhalten. Leider werden die Sorgen, die vielen Kriege, das Leid weitergehen – die täglichen Nachrichten jetzt aus dem Gazastreifen und aus der Ukraine mag man schon nicht mehr sehen und hören, was aber angesichts der Wirklichkeit nicht einmal dem Vogel Strauß geholfen hat!!
Besuch auf dem Hoffnungshof der Männer
Von hier gibt es wie immer viel zu berichten, obwohl ich mich oft wiederholen muss, besonders beim Bericht von unseren Hoffnungshöfen und Sozialwerken, wo die beste Arbeit immer die ist, die ohne Sprünge und Brüche kontinuierlich weitergeht: bei den Männern sind wir mit etwas mehr als 30 Aufgenommenen praktisch ausgebucht; da die Schweine-, Hühner- und Fischzucht sehr gut funktionieren, können wir die hohen Unkosten für das relativ sehr teuere Futter tragen und bei den Männern einen gewissen Überschuss für den Erhalt des Hofes erwirtschaften; die Zahl der Solarzellen könnte vervielfältigt werden, wenn die Elektrizitätsfirma endlich einen entsprechend leistungsfähigeren Transformator liefern könnte; so bleiben wir also bei der möglichen Strommenge - aber immerhin!
Kaffeeplantage
Hühnerstall
Die Kaffeepflanzen wachsen und gedeihen, die Hühner legen wieder, nachdem sie einen schweren Schock überwunden haben, als ein großer Baum neben dem Hühnerstall bei einem starken Sturm krachend umstürzte.
Bei den Frauen sind wir auch ausgebucht. Leider ist das Durchhaltevermögen bei einigen beschränkt; so ist die Frau, deren Kind ich im August taufen konnte, vor einer guten Woche ausgetreten.
Hoffnungshof Maria Magdalena
Beim Jesuskind und seinen Geschwistern, bei der Kinderpastoral und der Missao Familia arbeiten die Mitarbeiterinnen wundervoll und äußerst hingebungsvoll weiter.
Am letzten Sonntag fand auch hier in Cruzeiro do Sul wie in vielen brasilianischen Städten auf Anregung der brasilianischen Bischofskonferenz unter dem Motto „Leben ja - Abtreibung nein!“ ein ökumenischer Marsch für das Leben statt, um einen Gesetzentwurf für die Erlaubnis der Abtreibung im Parlament zu stoppen; am hiesigen Marsch nahmen knapp 1.000 Menschen teil, beim landesweit größten in Belo Horizonte waren es nach Angabe der Polizei rund 10.000. Bei seiner Predigt in der Messe am Abschluss des Marsches hob unser Bischof namentlich unsere Stiftung "Jesuskind von Nazareth" hervor, als er sagte: „Wir sind für den Schutz des Lebens vom ersten Moment der Empfängnis bis zum letzten Atemzug - auch für behinderte Menschen, wie sie so vorbildlich in der Stiftung "Jesuskind von Nazareth" betreut werden!“
Der Bischof (l) und Pastoren evangelikaler Kirchen beim Marsch für das Leben „Man muss die Stimme derer sein, die niemals sprechen konnten!! Sage nein zur Abtreibung!!“
Marsch für das Leben
Die Ordensverleihung, von der ich schrieb, hat zwar planmäßig am 28.09. stattgefunden, aber ich fühlte mich an jenem Morgen gesundheitlich so schlecht, dass ich nicht an der Feier teilnehmen konnte und den Orden irgendwann später bei einer ähnlichen Gelegenheit erhalten werde.
Noch ein Wort zum Wetter: Seit drei Monaten haben wir sehr hohe Temperaturen von mehr als 35°C und so gut wie keinen Regen; es sterben viele Fische und Flußdelfine im Amazonas und anderen Flüssen, weil die Wassertemperaturen vielleicht für sie zu hoch sind.
Zum Schluß noch meine dringende Bitte um ein gemeinsames Gebet für die Kirche und die Synode, für die Welt mit so vielen gefährlichen Brandherden und den Dank für alle so notwendigen Hilfen durch Euer Gebet!!