Von hier gibt es viel zu berichten - nicht so sehr von den so gut funktionierenden Hilfswerken der Kinder- und der Familienpastoral und des "Jesuskindes von Nazareth", bei denen es sich auszahlt, dass die Mitarbeiterinnnen so gut aus- und weitergebildet wurden; bei der Kinderpastoral kommt hinzu, dass alle Gruppen direkt per Internet mit der Zentrale in Curitiba verbunden sind und zeitgleich überwacht und, wenn nötig, korrigiert werden (was zum Glück nur selten vorkommt).
Bei den Hoffnungshöfen gibt es sehr viel zu berichten - nicht nur von unserer Schweine-, Hühner-, Fisch- und Rinderzucht; bei den Schweinen haben alle zehn Jungsauen geworfen und einen stattlichen Nachwuchs zur Welt gebracht, von denen die ältesten Jungschweine bereits auf den Markt gekommen sind und der Erlös die Unkosten für das hier leider sehr teure Futter und den Unterhalt der Hoffnungshöfe tragen wird. Bei den 2.500 Hühnern wird die Eiererzeugung Anfang Juli beginnen.
Schweinezucht
Hühnerzucht
Die Fische sind abgefischt und mit einem aufgrund des Überangebotes nach dem Zurückgang des Hochwassers im Juruá relativ geringen Gewinn verkauft worden; die Rinderzucht ergab genügend Fleisch für den Selbstverbrauch unserer beiden Hoffnungshöfe.
Die Kaffeeplantage mit ihren 5.500 Setzlingen wächst und gedeiht, ebenso die mehr als 1.200 Edelholzpflänzlinge im Urwald.
Kaffeeplantage
Die 53 Solarplatten sind seit gut einem Monat ans Stromnetz angeschlossen - es ist zu früh, um zu sagen, wie viel sie unsere Stromrechnung vermindern oder sogar ganz decken und ob wir weitere Platten benötigen und anschließen können.
Solaranlage auf der Sporthalle
Wie die anderen mehr als 160 Hoffnungshöfe weltweit feierten auch wir in unserem „Hoffnungshof Dom Luis Herbst“ vom 5. bis 11. Juni das 40-jährige Bestehen der geistlichen Gemeinschaft. In diesem Jahr waren Vertreter von fünf Hoffnungshöfen der Region Nordwestbrasilien bei uns in Mâncio Lima zu Gast: es waren die von Lábrea, Alto Paraiso, Humaitá, Sena Madureira für Männer und unser hiesiger "Hoffnungshof Maria Magdalena" für Frauen; für sie gab es ein aus täglicher heiligen Messe, Rosenkranzgebet und anderen religiösen, sportlichen und gemeinschaftlichen Angeboten gemischtes, den ganzen Tag füllendes Progrann; am Freitag, den 9. Juni, durfte ich mit allen die heilige Messe feiern; es war ein frohes Kennenlernen der anderen Gruppen!
Nach der Messe beim Besuch am 09. Juni in der Kapelle mit den Gästen aus den anderen Hoffnungshöfen.
Bei uns Spiritanern ist der Bericht gemischt: Wir hatten im Mai jeweils für vier Wochen den Novizenmeister des südafrikanischen Provinzen, Bruder Mariano Espinoza Sala von der Gruppe in Paraguai, der die novizenfreie Zeit zum Kennenlernen der anderen Gruppen nutzen wollte, und Eva Schmidt, eine Laienspiritanerin, die einmal in Ghana gearbeitet hat, zu Besuch. Eva hat ihre beiden Bekannten von damals, unseren Distriktsoberen Sylvester, den Pfarrer von Taraucá, und Stefen, der hier in Cruzeiro do Sul arbeitet, besucht; beide konnten hoffentlich viele erfreuliche Eindrücke mitnehmen. Bruder Mariano ist ab August ins Generalat in Rom versetzt.
Die Mitbrüder haben in diesen Monaten viel in der Seelsorge zu tun, weil viele Kapellen ihre Patrone feiern; sogar unser Bischof half gestern Pe. Inacio beim Kapellenfest zu Ehren des heiligen Petrus in Lagoinha, die anderen Mitbrüder haben es bis jetzt durch mitbrüderliche Hilfe geschafft, wobei auch die beiden Afrikaner in Aparecida wohl wieder mehr zueinander fanden - möge es so bleiben und täglich besser werden! Die Oberen unserer südamerikanischen Provinzen und Distirkte (UCAL) haben sich in der letzten Woche in Tefé getroffen, um die nächste Zukunft der Spiritaner in unserem Kontinent zu beraten; Dom Altevir, unser Spirtanerbischof von Tefé, ist bis zum Wochenende zu „Arbeitsferien“ in seiner Heimat Guajará, um eine Synode für seine riesige Diözese (genauer Prälatur) vorzubereiten - möge über allen die Gnade des Hl. Geistes walten!
Gesundheitlich ging es Bruder Albert wohl durch Spätfolgen der Coronoimpfungen nicht gut; er war für zwei Tage im Krankenhaus, bis sein Blutdruck sich wieder normalisiert hatte; auch Pe. Inacio hatte, wohl wegen seiner Diabetes, ähnliche, wenn auch nicht so ausgeprägte Probleme. Ich habe mein Blut und den Urin untersuchen lassen - das Ergebnis fasste ein Arzt aus Deutschland so zusammen: „Alles im Normalbereich - der Weg zu 100 Jahren ist offen“.
Da ich am 24.8.2023 meine 88 Jahre vollenden werde und nicht ewig das Radioprogramm aufzeichnen kann, habe ich bis zum Jahresende vorgesorgt und werde mir in dem Fall meines Todes, falls er in dieser Zeit geschehen sollte, am betreffenden Tag den bereits aufgezeichneten Sterbesegen selbst geben können...