Auch heute darf ich wieder schreiben, dass wir uns auch in dieser Pandemie bemühen, alle Werke so gut wie nur möglich weiterzuführen: beim "Jesuskind von Nazareth" mit 111 Kindern und Jugendlichen, der Kinderpastoral mit mehr als 8.000 Kindern, bei den beiden Hoffnungshöfen in Mâncio Lima und hier in Cruzeiro do Sul und der Missao Familia mit gut 300 Kindern und ihren Familien.
Mir ging es nicht so gut, am Donnerstag, den 28.10. hatte ich eine leichte Embolie wohl in der Lunge, wurde hier vom Hausarzt sofort untersucht, bekam im Röntgeninstitut eine Tomographie der Lunge, kam sogleich ins Hospital, wurde dort nochmals untersucht, konnte am Tag darauf aber schon wieder nach Hause gehen, wo ich mich recht gut erholte, so dass ich ab Samstag (31.10) und Sonntag wieder meine normalen Dienste machen konnte, soeben hatte ich auch die im Fernsehen übertragene Messe. Diese Embolie ist aber ein deutliches Anzeichen – wie lange wird es noch gehen? Hat es sich gelohnt? So will ich eine kleine Rückschau auf die Hoffnungshöfe einfügen:
Beim ohne staatliche Hilfe erbauten „Hoffnungshof Dom Luis Herbst“ in Mâncio Lima braucht man schon ein Luftbild, um einen Überblick zu bekommen.
Von links nach rechts sieht man die riesige überdachte Mehrzweckhalle, wohl die größte in unserem Landesteil, vielleicht gibt es eine größere in Rio Branco – dann ein Gebäude mit Werkstätten – eine offene Versammlungshalle – das Wohnhaus Dom Bosco – die Kapelle – das Wohnhaus der Franziskanerinnen und das Wohnhaus der Familie des Leiters des Hofes – in einer Entfernung von ca. einem Kilometer steht das Haus Judas Thaddäus für die Neuankömmlinge und der neue Schweinestall; kaum zu sehen sind auf den Fotos die 105 Hektar Urwald und die fünf großen Fischteiche, die bisher zum Unterhalt des Hoffnungshofes beitrugen – gestern konnte wieder einmal ein Fischzug gemacht werden; ob es auch ein wunderbarer wurde, weiß ich nicht.
Nicht vergessen dürfen wir die Auslagen für die Autos, von denen uns viele vom Staat gestellt wurden; praktisch alle waren beschlagnahmte Wagen von Drogenhändlern und im schlechten Zustand; auch die von uns gebauten Häuser benötig(t)en Reformen. Von 2010 gingen 409 Personen durch unseren Hoffnungshof, 87 von ihnen beendeten das vorgesehene Jahr mit einem Diplom, augenblicklich haben wir 38 Personen aufgenommen, also drei über unserem Limit.
Beim "Hoffnungshof Maria Magdalena" hier in Cruzeiro do Sul sehen die Zahlen so aus: von 2018 hatten wir 64 Frauen aufgenommen, vier von ihnen beendeten ein Jahr; augenblicklich haben wir sechs Erwchsene mit 10 kleinen Kindern; wir haben drei Betreuerinnen; leider können wegen der Pandämie die helfenden Frauen von Galiläa kaum wirksam werden, auch können wir keine größeren Veranstaltungen durchführen, die uns etwas Gewinn bringen könnten; dafür haben wir leider Reparaturen, für die wir zum Glück Hilfen vom Staat erhalten haben. Ich freue mich schon auf die Taufe einer der Aufgenommenen und von vier oder fünf kleinen Kindern – das ist so viel oder vielleicht mehr, als wie ich sehe, in den Gemeinden von Grefrath in einem Monat getauft werden.
Kurz noch zur Diözese: Der Bischof hat zu einer Diözesanversammlung eingeladen, die heute beginnt: Austausch über Erfahrungen der bisherigen Jahre seiner Amtszeit – Planung für die Zukunft – Bitte um den Hl. Geist und stärkere Mitarbeit der Laien!