P. Herbert Douteil CSSp
Jesus-Schriftzug am Flussufer
Diözese Cruzeiro do Sul / Brasilien

Missionsarbeit am Oberlauf des Amazonas

Bericht von den verschiedenen Projekten und Aktivitäten

Cruzeiro do Sul, den 6.1.2021

Auf dem Hof der Hoffnung für die Männer „Dom Luis Herbst“ in Mâncio Lima hatten wir bis jetzt in den 10 Jahren 384 Personen, davon haben insgesamt 79 das ganze Jahr durchlaufen und ihr Diplom bekommen. Das beste Jahr war 2018 mit 21 Abschlüssen und das schlechteste Jahr (natürlich nur statistisch gesehen!) war 2013 mit 4 Abschlüssen. Augenblicklich ist er mit 37 Internen voll ausgelastet.

Taufe und Firmung auf dem 'Hoffnungshof Maria Magdalena'
Taufe und Firmung auf dem 'Hoffnungshof Maria Magdalena'

Taufe und Firmung auf dem "Hoffnungshof Maria Magdalena" (30.11.2020)

Auf dem wesentlich kleineren und mit drei Jahren Existenz jüngeren "Hoffnungshof Maria Magdalena" für die Frauen hier in Cruzeiro do Sul waren es 46 Personen mit 21 Kindern, zwei der Frauen beendeten ein Jahr und erhielten ihr Diplom als „Botschafterinnen der Hoffnung“, zwei weitere werden es in zwei Monaten sein; es hat sich gezeigt, dass die Frauen, die eingetreten waren, sich leicht von ihren bisherigen Lebensgefährten oder ihrer Familie und ihrem Heimweh beeinflussen lassen und bald ihren Mut verlieren. Andere waren vom Gericht geschickt worden und hatten keinen wirklich guten Willen – aber die Zeit bei uns war nicht vergeblich, waren sie doch weg von der Straße. Doch ist es der Hof der Hoffnung, und die stirbt zuletzt und gibt uns immer wieder Kraft, mit jeder neu ankommenden Frau und oft ihren Kindern neu zu beginnen. Es sind jetzt fünf Frauen und vier Kinder.

Besuch auf dem Hof Dom Luis Herbst in Mâncio Lima (03.12.)

Besuch auf dem Hof Dom Luis Herbst in Mâncio Lima (03.12.2020)

Weihnachtsmann auf dem 'Hoffnungshof Maria Magdalena'

Weihnachtsmann auf dem 'Hoffnungshof Maria Magdalena' (26.12.2020)

Beim "Jesuskind von Nazareth" haben wir die Arbeit bei 95 Kindern und ihren Familien trotz Corona weitergeführt; die neun Coordenadoras erhielten eine weiterführende Schulung, machten einen Kurs in Patchwork und ihre Arbeit wurde bei den Hausbesuchen von einer ausgebildeten Physiotherapeutin begleitet, wir halfen den Kindern und ihre Familie durch Lebensmittel, die wir von der Präfektur erhielten, sorgten dafür, dass sie von Ärzten untersucht wurden, es wurden die Kontakte mit dem Präfekten erneuert und vertieft und die Zusammenarbeit mit dem "Hoffnungshof Maria Magdalena" weitergeführt. Es zeigte sich, wie wichtig die Arbeit unserer Präsidentin Mágila Caetano nicht nur durch ihre unendlich große Empathie für Kinder und Mitarbeiterinnen und Verhandlungsgeschick ist, sondern auch durch ihre Amt als Sozialassistentin der Präfektur für viele, viele Sozialfälle ihres Arbeitsbezirkes ist. Konnten die Kinder der Frauen bis zum Ausbruch der Pandemie ohne Schwierigkeiten im Kinderheim der Diözese tagsüber versorgt werden, so war dies in den letzten Monaten leider nicht möglich, so dass eine eigene Kinderschwester angestellt werden musste.

Nach der Generalversammlung des Jesuskindes

Nach der Generalversammlung des Jesuskindes (28.12.2020)

Hilfen gingen monatlich an die Kinderpastoral der Diözese und in vier Landkreisen; insgesamt erreichten wir damit mehr als 8.000 Kinder und durch die Hilfen für das Familienmissionswerk Irmã Demétria mehr als 135 Jugendliche.

Mit ging und geht es noch gut, vom Virus bis jetzt keine Spur – ich habe das Glück, durch das tägliche Radioprogramm, die Messen und Beichten noch viel tun zu dürfen, Samstag vor Weihnachten hatte ich die Messe bei der Geistlichen Gemeinschaft Shalom – sie hatten am Abend ein Musical über die Erlösung aufgeführt, allerdings auch in einem kleinen Kreis, andere konnten im Livestream teilnehmen; nach der Messe dachte ich, es wären keine Beichten, weil die Leute von Shalom noch viel vorzubereiten hatten – doch weit gefehlt; sie nehmen ihre Mission ernst und beginnen bei sich – mögen auch wir es so machen! Gestern war es bei Shalom übrigens mit den Beichten nicht anders! Weihnachten und Sonntag hatte ich wie immer je drei Messen in drei Kapellengemeinden der Stadt, Neujahr „nur“ zwei - bin also ausgelastet.

Messe in unserer alten Hauskapelle

Messe in unserer alten Hauskapelle (31.12.2020)

Nach der Messe bei Shalom

Nach der Messe bei Shalom (31.12.2020)

Hier ist der Link für die Teilnahme an den im Livestream übertragenen Messen an jedem Sonntag und Donnerstag aus unserer Kapelle, jeweils 15:00 hiesiger Zeit, also um 21:00 deutscher Winterzeit – natürlich ist alles auf Portugiesisch – wenn genügend Teilnehmer vorhanden sind, können wir auch Teile auf Deutsch senden! – Es ist eine Anmeldung bei Facebook notwendig! https://www.facebook.com/missao.santaluzia.5

Abgeschlossen habe ich gleichsam als Abschluss meines lateinischen Lebenswerkes die Sammlung von ca. 450 Chronogrammen für das Jahr 2020; man findet sie geordnet je nach Monaten, als Gesamt-PDF und als ePaper: https://herbertdouteil.de/chronogramme.html

Die drei afrikanischen Mitbrüder in Aparecida und Santa Luzia hier in Cruzeiro do Sul und die beiden anderen Afrikaner in Tarauacá tun wirklich ihr Bestes, wenn auch manchmal auf andere Weise als wir Deutschen; vom 4. bis 6. Januar werden wir uns zu unserer Jahresversammlung hier in unserem Haus in Cruzeiro treffen.

In diesem Jahr sind folgende drei Mitbrüder in die Ewigkeit gegangen, die lange Jahre hier gearbeitet hatten: Pedro Bermes (31.01.), Fritz Siegers (10.06.) und Carloshenrique Schader (11.10.) – Fritz in Broichweiden, die drei anderen in Knechtsteden - Joaquim Seifert ist schon 2019 gestorben (09.04.). Gebe der Herr ihnen den mehr als verdienten ewigen Lohn!